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Ich bin krank. Vielleicht ist es Krebs.

Zumindest hat der Doktor das gesagt. Glaube ich… weil so ganz sicher bin ich mir doch nicht. Er war so schnell wieder weg und nun haben sie ganz viele Dinge mit mir gemacht. Untersuchungen und so. Die kommen so schnell und ich bin kaum wieder aufgewacht, da bringen mich die Schwestern wieder woanders hin. Sie haben mir auch so einen Schlauch in die Blase gemacht mit einem Beutel dran, obwohl ich doch gesagt hab, ich kann noch zur Toilette gehen. Es dauert nur ein bisschen länger als früher. Aber irgendwie haben sie nicht zugehört.

Letztens war der Herr Professor da und mit ihm ganz viele andere… ob das auch Ärzte waren? Ich hab im Bett gelegen und er hat mit die Hand geschüttelt und dann haben sie alle um mich herum gestanden, so dass ich zu ihnen aufsehen musste. Wie ein Tier im Zoo hab ich mich gefühlt. Der Doktor, der ab und zu zu mir kommt, war ziemlich nervös und hat dem Professor irgendetwas erzählt, so schnell er nur konnte. Ich glaub, es ging um mich, aber ich weiß es nicht so ganz genau, weil ich nichts verstanden hab. Er hat dann ein bisschen genickt und mir dann alles Gute gewünscht und dass der junge Herr Doktor schon alles regeln wird.

Manchmal fühl ich mich so allein hier… aber das würd ich natürlich niemandem sagen. Meine Tochter hat doch die Kinder zuhause und sie sollen sich nicht sorgen. Ich will doch niemandem zur Last fallen. Also lächel ich und tu so, als wär alles wie immer.

Ich würd den Doktor auch gern fragen, was eigentlich so genau mit mir los ist… aber der hat nie Zeit. Ich glaub, er muss ziemlich viel arbeiten und ich brauch doch manchmal ein bisschen, um etwas zu verstehen. Und wenn ich ihn dann frag, dann lächelt er fahrig und tätschelt mir die Hand. So als wär ich blöd. Ich weiß, er meint das nicht so, aber ich fühl mich dann elend.

Ich hab Angst.

Aber niemand hat Zeit hinzusehen.